Nachspielzeit Rezension: „nicht ohne buch“ von Patno

Nachdem in „Schlusspfiff“ am Ende noch einige Fragen offenblieben, hat Buchautor Thorsten Fiedler entschieden, eine „Nachspielzeit“ einzuläuten.

Lasst mich kurz Revue passieren. Kriminalkommissarin Sina Fröhlich wurde Opfer eines perfiden Serientäters, der rund um Offenbach sein Unwesen trieb. Doch die Stadt kommt nicht zur Ruhe. In einer kleinen Pension in Friedberg macht die Witwe Walburga Steiner im Zimmer eines Gastes eine grauenvolle Entdeckung.

„Mit fieberhafter Anspannung zog sie die knarrende Nachttischschublade auf. Sie war so sehr auf das fixiert, was sie dort sah, dass sie nicht hörte, wie sich die Zimmertür leise öffnete. Plötzlich spürte sie eine Bewegung direkt hinter sich und die Angst schnürte ihr die Kehle zu.“ (Auszug aus „Nachspielzeit“)

Zur gleichen Zeit liegt Sina Fröhlich im Sana-Klinikum noch immer im Koma. Kriminalhauptkommissar Adi Hessberger besucht sie täglich und hofft verzweifelt auf Besserung. Dabei versinkt er selbst in Depressionen. Doch das Verbrechen nimmt keine Rücksicht auf Hessbergers Gemütszustand. Diesmal hat es ein Täter auf Polizeibeamte abgesehen. Wieder ein grauenvoller Mord. Die Leiche wird in einem Kreis aus Bierflaschen gefunden. Merkwürdig! Was hat das Offenbacher Bier – das Lieblingsgetränk der Fans des OFC- mit dem aktuellen Fall zu tun? Für Adi Hessberger und sein Team beginnt ein Albtraum, der sie brutal mit der Vergangenheit konfrontiert. 

Schon nach der ersten gelesenen Seite bin ich wieder mitten im Geschehen. Ein kleiner Cliffhanger am Ende des ersten Kapitels macht mich neugierig. Spannung entfacht und zieht sich wie eine Zündschnur durch die Handlung. Ich kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der eiskalte Täter ist nicht zu stoppen und mordet sich rasant durch den Polizeiapparat. Ich haste atemlos durch Offenbach und bange um Adi und seine Kollegen. Sorgenvoll blicke ich auf Sina Fröhlichs Gesundheitszustand. Wird sie aus dem Koma erwachen und kann sie je wieder als Polizistin arbeiten? 

Ich mag Thorsten Fiedlers Schreibstil. Er brennt für seinen Fußballverein und die Stadt Offenbach. Das spürt man beim Lesen. Auch wenn ich die Lokalitäten nicht kenne, bekomme ich im Laufe des Buches eine bildliche Vorstellung davon. 
Fiedler beschränkt sich auf das Wesentliche, bringt seine Handlung kurz und knapp auf den Punkt. Zum Ende der Geschichte überschlagen sich die Ereignisse. Nun müssen sich die Gemüter in Offenbach beruhigen. Mir bleibt die Hoffnung, dass Thorsten Fiedler der Kripo weiterhin über die Schulter schaut und die Reihe seiner Offenbach-Krimis fortsetzt. 

„Nachspielzeit“ ist ein Wohlfühlkrimi, temporeich, fesselnd und unterhaltsam. Leseempfehlung!

Patno
nichtohnebuch.blogspot.com